Kulturkurse auf Sizilien

Italiensch Kulturkurse in Palermo

„In Italien, in den 30 Jahren unter den Borgias hat es nur Krieg gegeben, Terror, Mord und Blut, aber dafür gab es Michelangelo, Leonardo da Vinci und die Renaissance.“

Orson Welles

Italien, ein Land reich an GeschichteKunst und Kultur.

Seit jeher sind Menschen, ob Intellektuelle, Politiker*innen oder Schriftsteller*innen, der Faszination Italiens erlegen. Es ist die Wiege der klassischen Kultur, die Renaissance hat der Kunst Meisterwerke ohne Gleichen geschenkt, Italien hat die Herzen mit dem Zauber des Bel Canto entzückt aber es kennt auch seine Schattenseiten.

Die tiefen Widersprüche des Bel Paese sind den aufmerksamen Augen der Historiker*innen, Intellektuellen und Künstler*innen im Wandel der Zeit nicht entgangen. 

Wir geben dir einen Überblick über die Prozesse, die Italien und die Italiener*innen zu dem gemacht haben, was sie heute sind und wofür sie berühmt sind. Um ein Volk und seine Sprache zu verstehen, ist es wichtig, seine Geschichte zu kennen und eine Vision seiner Gegenwart zu bekommen.

Vom Zusammenleben zweier Kulturen: Die arabisch – normannische Kunst

Die Normannen-Ära brachte Sizilien eine Phase kulturellen Reichtums sowie großer politischer und religiöser Toleranz.

Dies machte eine kulturelle Verbindung möglich, die so bedeutende Zeugnisse hinterließ wie die Cappella Palatina in Palermo, den Dom in Cefalù oder die Kathedrale in Monreale: Zeitlose Monumente, die auch nach tausend Jahren noch Bewunderung hervorrufen, bewegen und begeistern.

Goethe, der schrieb: „Italien ohne Sizilien, macht gar kein Bild in der Seele“, verehrte nichts mehr als die Klassische Antike.

Ein Jahrhundert später bezeichnete Guy de Maupassant im kritischen Denken des Naturalismus die Cappella Palatina als „die schönste Kirche auf der Welt, das beeindruckendste religiöse Juwel, das von vom menschlichen Geist erdacht und von kunstfertiger Hand erschaffen wurde“.

Gemeinsam entdecken wir, was das Begriffspaar arabisch-normannisch für unsere Insel bedeutet und machen euch dabei mit einigen bis heute unübertroffenen Meisterwerken bekannt.

“Sizilien ist eine Insel. Nur wenige Inseln haben im Laufe der Geschichte über eine so lange Zeit eine auch nur annähernd ähnlich wichtige Rolle gespielt, und keine von so bescheidenen Ausmaßen.”

So beginnt der englische Historiker M.I.Finley seine Geschichte des antiken Siziliens und definiert die Insel denn auch als “Miniatur-Kontinent”. Unsere Reise durch die Geschichte der Insel bringt uns auf eine Entdeckungsfahrt durch diesen kleinen, von vielen begehrten Kontinent, erkämpft, erobert, regiert von verschiedensten Völkern. Viele von ihnen verband zunächst rein gar nichts mit der Kultur der Insel, aber hier wurden sie echte “Sizilianer” und machten sie zu ihrer Heimat. Eine faszinierende Geschichte von Pracht und Glanz längst vergangener Epochen. Dieses Stück Erde, das heute eine der ökonomisch rückständigsten und ärmsten Regionen Europas ist, garantierte einst seinen Eroberern und Besatzern unerschöpflichen Reichtum.

Die Insel Sizilien und ihre Gegensätze. Die Geschichte Siziliens

“Nichts weiß ich, nichts habe ich gesehen…”. Die Mafia

“…Sagt ihr mir, ist es möglich die Existenz einer so großen organisierten kriminellen Organisation zu fassen, so geheim, so machtvoll, dass sie nicht nur halb Sizilien beherrscht, sondern auch die Vereinigten Staaten von Amerika: Mit einem Anführer, der hier sitzt, hier in Sizilien?”

So schrieb 1961 Leonardo Sciascia, intimer Kenner der sizilianischen Verhältnisse und der erste, der die Mafia offen in einem literarischen Text erwähnte.

Die Mafia ist sicherlich eines der am meisten untersuchten und diskutierten Phänomene der Insel. In unserem kurzen Exkurs wollen wir auf Ursachensuche gehen und die Mechanismen klären, die zu der Ausbreitung nicht nur im gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Gefüge der Insel, sondern ganz Italiens geführt haben.

Wir verlassen gängige Klischees um zu verstehen, wie eine kleine Insel ein solch großes, weltweit aktives Phänomen hervorbringen kann, das bis heute so schwer zu fassen und so schwer zu begreifen ist.

Ein Roman kann nicht nur überraschen, erstaunen, betören und leidenschaftlich in den Bann ziehen mit seiner unerschöpflichen Kraft, von Menschen zu erzählen.

Wie Vargas Llosa schrieb, zwingt die Literatur zum Dialog mit den anderen Menschen und lässt das Bewusstsein reifen, “Teil eines menschlichen großen Ganzen zu sein quer durch Zeit und Raum”.

Literatur im Unterricht zu verwenden, ist eine fruchtbare Methode, den Lesenden als Person umfassend anzusprechen und gibt euch Gelegenheit, eure Meinung zu sagen, persönliche Eindrücke und Gefühle auszudrücken.

Genau deshalb möchten wir mit euch die kulturell wichtigsten literarischen Texte teilen und euch so durch die Literatur bereichernde Momente bescheren.

Wir lesen gemeinsam einen Text aus der italienischen Literatur

Geschichte der italienischen Sprache

Wir werden uns in diesem Kurs mit der metalinguistischen Struktur der Sprache beschäftigen und euch Kenntnisse über die grundlegenden Entwicklungslinien im Zeitverlauf bis heute vermitteln sowie die Spezifika als literarische und Schriftsprache behandeln.

Das was verschiedene Schriststeller geträumt hatten, dass Italienisch eines Tages wirklich die Sprache aller Italiener wird und nicht nur eine literarische und bürokratische Sprache bleibt, ist heute Realität.

Eine Sprache, die Jahrhunderte lang nur auf dem Papier und nicht im Mund der Bevölkerung lebte, eine Sprache der Eliten, die dies auch vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert blieb, wurde in weniger als einem Jahhundert die Sprache aller Italiener.

Musik berührt uns alle, ruft Emotionen hervor und beflügelt unsere Phantasie. Musik weckt Erinnerungen, vertreibt Langeweile und schafft eine harmonische Atmosphäre.

Es braucht nicht viel sich vorzustellen, wie hilfreich Musik in einer Klasse sein kann, die Italienisch als Fremdsprache lernt. Musik „ist für die Seele das, was das Wasser für den Körper ist.“

Mit Musik zu arbeiten heißt, sich zu entspannen und stimulieren, zum Experimentieren herausfordern zu lassen. Die Liedtexte bieten eine große Vielfalt sowohl an umgangs- als auch kultursprachlichen Ausdrücken und Vokabeln und sind eine der besten Möglichkeiten, schnell zu lernen und die Aussprache zu üben.

Die Italiener: ein Volk von Heiligen, Seefahrern und… Sängern

Ein Gespräch ohne Worte: Zur Gestik und Mimik der Italiener

Die Italiener lieben es, mit den Händen zu sprechen. Es scheint mindestens 250 verschiedene Gesten in der alltäglichen Konversation zu geben.

Wenn wir sprechen, produzieren unsere Hände in der Luft geheimnisvolle Zeichen, unsere Gesichter nehmen merkwürdige Ausdrücke an, unser Körper macht ungewöhnliche Bewegungen.

Damit ohr versteht, was auf einer überfüllten italienischen Piazza passiert oder wenn sich ItalienerInnen miteinander unterhalten, erklären wir euch die häufigsten und nützlichsten Gesten, damit auch ihr Vergnügen habt mit diesem „anderen“ Italienisch.

Sizilien literarisch: Von der Moderne bis zur Gegenwart

Sizilien ist nicht bloß Gegenstand literarischer Abhandlungen, sondern lebendige historisch-geographische und kulturelle Realität.

Das sizilianische Narrativ existiert, weil seine Figuren, Orte und AutorInnen realer Teil Siziliens und Ausdruck dieser “Sicilianità” sind. Ihr versteht von der Leidenschaft und Verbundenheit mit einem Flecken Erde zu erzählen wie nur wenige.

Reale Grenzerfahrung, Ritt durch verschiedene Kulturen, Schmelztiegel essentieller historischer Brüche, Metapher menschlicher Existenzbedingungen – erzählt in einem vielstimmigen Chor mit mäanderndem, schmerzerfülltem Blick, der eine lange Tradition kraftvoll lebendig hält.

Wir beschäftigen uns mit der Geschichte unseres Landes von 1861, als das Königreich Italien ausgerufen wurde, bis heute.

Die italienische Geschichte ist reich an interessanten Ereignissen und Fakten, die es zu analysieren lohnt, nicht nur um den heutigen Charakter der Italiener und ihren Blick auf die Welt besser zu verstehen, sondern auch um zu begreifen, warum einige aktuelle Probleme tiefe historische Wurzeln haben.

Mithilfe der wichtigsten historischen Ereignisse entwerfen wir ein Panorama der Geschichte Italiens, einige von ihnen haben zweifellos das Schicksal unserer Nation bestimmt.

Geschichte Italiens von der Einheit

Harmonie von Materie und Farbe: Das Mosaik

Für die Griechen war “μουσαικόν” (musaikòn) die Kunst der Mosaiken, die geduldig und von göttlicher Hand geführt kleine Stücke verschiedenster Formen, Farben und Materialien zusammenzufügen und sie dann mit Gold und Edelsteinen zu dekorieren. Noch heute stehen wir staunend vor diesen Jahrtausende alten Kunstwerken.

In Sizilien finden sich romanische und byzantinische Mosaiken von beeindruckender Qualität, unschätzbar wertvolle Werke von großer Kunstfertigkeit.

Dazu gehört die romanische Villa Romana del Casale, die gemeinhin als eine der wichtigsten archäologischen Entdeckungen des 20. Jahrhunderts gilt und vollständig erhaltene, reich bestückte Mosaik-Fußböden enthält, die ihresgleichen in der Welt noch suchen und von unschätzbarem Wert sind.

Die Mosaik-Zyklen in den Kathedralen von Cefalù und Monreale gehören außerdem ebenso dazu wie die Martorana-Kirche in Palermo, die Cappella Palatina und das Zimmer von König Roger im Normannen Palast.

Wir beschäftigen uns mit den wesentlichsten Abschnitten der italienischen Literaturgeschichte: Vom analytischen Realismus der 90er Jahre des 18. Jahrhunderts bis zum kritischen Realismus der 20er und 30er Jahre; vom Neorealismus bis zu den Jahren des Wiederaufbaus, mit dem avangardistischen Experimentalismus, der Postmoderne und der Gegenwartsliteratur.

Wir behandeln Belletristik und Poesie der bedeutendsten Autoren des 20. und 21. Jahrhunderts, die verschiedenen literarischen Gattungen und die prägnantesten Texte, um euch mithilfe der Literatur und ihrer Interpretation ein umfassendes Bild der gesellschaftlichen Entwicklung, der Kultur, der Sitten und Gebräuche in den beiden Jahrhunderten zu geben.

Geschichte der italienischen Literatur von 1900 bis zur Gegenwart

Eine Fremdsprache durch Filme zu lernen ist sicherlich eine der kurzweiligsten und stimulierendsten Methoden.

Das Kino bietet uns fraglos die beste Möglichkeit, die reale Umgangssprache zu lernen und zu sehen, wie die Italiener tatsächlich in den unterschiedlichsten Situationen im Alltag miteinander reden.
Es gibt euch auch die Möglichkeit, neue Wörter in ihrem realen Kontext kennenzulernen und zu verstehen, wann und wie bestimmte Ausdrücke benutzt werden sowie allgemein euer Hörverständnis zu verbessern.

Wir sehen und analysieren gemeinsam Sequenzen aus verschiedenen aktuellen Kinofilmen und verbinden dies mit diversen didaktischen Übungen.

Klappe… man lernt! Reise durch das italienische Kino

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